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Heck, Jakob

Quelle: © bmarchives.org

Jakob Heck wird in Gerlingen am 04. Mai 1832 als Sohn des Schmieds Johann Heck und seiner Frau Katharina, geb. Kruck, als ältestes von sechs Geschwistern geboren (Link zur Ahnentafel). Nach dem Tod seines Vaters verheiratet seine Mutter sich mit dem Bäcker Elias Schmid.

Jakob Heck erlernt das Bäckerhandwerk, allerdings "ohne besondere Lust daran zu haben". Eine epidemische Krankheit - vermutlich Typhus - wirft Jakob Heck für 12 Wochen aufs Krankenbett. Er ist längere Zeit bewusstlos; seine Angehörigen warten 14 Tage lang auf sein Ende. Als er überlebt, ist ihm "im Inneren klar, das mich der Herr zu besonderem aufgehebt hat".

Die Predigten von Wilhelm Hofacker und vor allem die Abschiedspredigt von Johannes Zimmermann in der Gerlinger Petruskirche verstärken seinen lange im Geheimen gehegten Wunsch, Missionar zu werden. Ein Besuch des Missionsfestes in Basel 1850 gibt den letzten Anstoß, im August 1851 im Missionhaus der Baseler Mission einzutreten. Nach 5-jähriger Ausbildung wird Jakob Heck am 11. September 1856 an die Goldküste entsandt.

Gemeinsam mit Christoph Zimmermann reist Jakob Heck über Straßburg, Paris und Le Havre nach London, um von dort ein Schiff zu nehmen. Ein Herbststurm wirft das Schiff "Ida" noch in der Nähe der englischen Küste auf eine Klippe, wo es zerbricht. Heck und Zimmermann werden gerettet und kehren nach London zurück. Im zweiten Anlauf gelingt die Fahrt.

Jakob Heck findet seinen ersten Arbeitsposten in Christiansborg, anschließend wird er nach Abokobi im Aquapemgebirge versetzt. Er lernt die Gã-Sprache, später noch das Adagme. Als bei Johannes Zimmermann in Odumase personelle Veränderungen eintreten, bittet Heck, ihn nach Odumase zu versetzen.

Neben seinen Predigtreisen und der Gemeindearbeit hilft Jakob Heck in Odumase Johannes Zimmermann bei dessen Übersetzungs- und Sammelarbeiten.
Am 14. August 1860 heiratet Jakob Heck in Christiansborg Mina Rueff aus Winnenden. Seine Ehe ist nur kurz - 1862 sterben seine Frau und seine beiden Kinder. 1865 heiratet er die Schwester seiner ersten Frau, Catharina Louise. Ein Jahr später - am 11. Mai 1866 - stirbt Jakob Heck an einem Herzkrampf und wird in Christiansborg beerdigt. Seine Witwe kehrt nach Württemberg zurück, wo sie hoch betagt 1928 stirbt.

Jakob Heck schildert der Basler Mission am 29.07.1862 die Lebensbedingungen an der Goldküste:

"... Nach fast 2-monatiger Zahnkrankheit starb unser geliebtes Erstgeborenes, Catharina Friedericke, am 20. Juni, und meine selige Frau litt damals bereits seit 4 Wochen an krampfartiger Diarrhöe, die sofort zur Dysenterie wurde. Ich selbst musste im Mai für 10 Tage das Bett hüten. Am 30. Juni wurde meine teure Frau infolge ihres Leidens 4 Wochen zu früh von einem Töchterchen entbunden und entschlief an ihrem Leiden am 4. Juli. Am 6. taufte Bruder Zimmermann mein zweites Kindlein Johanna Maria, das der Herr am 14. Juli wieder abrief. Drei Gräber habe ich nun in Odumase, in denen die sterblichen Überreste meiner Liebsten auf Erden ruhen, bis sie auferstehen in Herrlichkeit! Vier Palmen überschatten die drei Grabhügel; die Mutter ruht in der Mitte, zu beiden Seiten unsere Kinder."

Eine Gerlinger Delegation reiste im Herbst 1989 zum 50-jährigen Thronjubiläum des Königs Nene Azzu Mate Kole von Kroboland/Ghana nach Odumase und besuchte die drei Heck/Gräber von 1862, die heute noch zu sehen sind.

"Bruder Zimmermann übernahm von mir am 16. September die Reinschrift des neuen Gã-Gesangbuchs für den Druck, und ich erbot mich, ihm von seiner Arbeit an der Gemeinde abzunehmen. Die Gã-Brüder wünschen sehr, dass das Gesangbuch bald gedruckt in ihre Hand kommt, umso mehr, als das alte bald vergriffen und sehr mangelhaft ist."Diese Arbeit kostet Heck viel Zeit, Kraft, Schweiß und schlaflose Nachtstunden "und mancher Seufzer von mir stieg während derselben zum Herrn hinauf."