Eckhart Hauff wird 1944 in Plauen geboren und kommt 1953 nach Gerlingen. Er studiert Theologie in Tübingen und Zürich, heiratet Brigitte. Die beiden haben zwei Kinder - Verena und Manuel.
Am 27. Dezember 1984 erhält Eckhart Hauff einen Anruf von der Brüdergemeinde in Bad Boll: "Ausreise am 12. Januar, Sprachkurs in Nairobi beginnt am 14. Januar, Ende April dann nach Mbeya in Tansania".
Mit Gelassenheit und konstruktiver Planung schafft Familie Hauff es, zweieinhalb Wochen nach dem Anruf per Flugzeug nach Afrika "auszuwandern".
Die Hauffs kommen zunächst in Kenia an und absolvieren einen Sprachkurs in Kiswahili. Kenia ist nicht neu für sie - 9 Jahre vorher hatten beide zusammen mit einigen Studenten aus Deutschland für ein paar Wochen in der Nähe Mombasas gearbeitet.
Im April reisen die Hauffs dann von Kenia aus in ihr Einsatzgebiet - nach Mbeya in Tansania. "Der Pilot ... sprach ein Gebet in der 5-sitzigen Maschine, führte uns in einem unvergesslichen Flug durch Wolkenlöcher, knapp über die Bäume des Ruaha Nationalparks, den zentral-afrikanischen Graben entlang und landete nach 2 Stunden sicher auf der Graspiste Mbeyas."
Eckhart und Brigitte Hauff arbeiten dort bis 1989 für das Theologische College der Herrnhuter Brüdergemeine. Eckhart Hauff unterrichtet Religion, Kirchengeschichte und Politik. Brigitte Hauff gibt Englischunterricht und ist für die Bibliothek verantwortlich.
Unterrichtsinhalte und -methoden oder Prüfungsanforderungen mit den gesamten Lebensbedingungen des Alltags zu verbinden, erweist sich als Herausforderung in einem Land, in dem das tägliche Essen ein Problem ist, in dem "Christen" alte afrikanische Zeichen und Symbole als "Witchdoctor Hexenkunst" verbannt und die Menschen ein Stück ihrer Kultur beraubt hatten. Eckhart Hauff lehrt die angehenden Pfarrer, traditionelle Symbole als Zeichen der Hoffnung und sichtbare Wirklichkeit des noch nicht Eingetroffenen zu sehen.
1989 kommen die Hauffs zurück nach Deutschland. Eckhart Hauff hält seine Gedanken zur Globalisierung Pfingsten 1989 in zwei Gedichten fest.
Eckhart Hauff war bis zu seiner Ruhesetzung Pfarrer in Dornstadt, lebt aber immer noch "dort und hier":
"Unser Schwerpunkt liegt in den regelmäßigen Begegnungen, im Mitleben dort und hier, in Gesprächen über Dinge, die beide Seiten betreffen." In unserem Arbeitskreis, in dem ca. 30 Leute mitarbeiten, geht es um diese Treffen: "Von Angesicht zu Angesicht - auf gleicher Augenhöhe". Eckhart Hauff engagiert sich sehr seit 1981 in der Pflege einer freundschaftlich-partnerschaftlichen Beziehung zwischen einigen Kirchengemeinden des Dekanats Ulm und der Gemeinde (Herrnhuter Brüdergemeine/Moravian Church), Tukuyu im südlichen Hochland von Tansania. Ein Faltblatt erläutert die Geschichte der Partnerschaft - in Deutsch und Suaheli. "Uns ist wichtig, dass Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die sich zur gleichen Glaubensgemeinschaft bekennen, einander begegnen können. Wir erleben dabei alle Unterschiede der Lebensverhältnisse wirtschaftlicher und kultureller Art. Wir verständigen uns auf Englisch, Suaheli, ohne Worte und mit Musik. Dabei lernen wir voneinander, feiern gemeinsame Gottesdienste, sind miteinander unterwegs, begegnen uns in unseren Häusern und Gruppen."
Zitate von Eckhardt Hauff:
"Nur in der Offenheit gegenüber der Vergangenheit, nicht in ihrer Verdrängung werden die Studenten einmal Seelsorger und Helfer für tieferliegende Probleme ihrer Gemeindeglieder sein."
"Die tägliche Konfrontation unseres unterschiedlichen Lebensstandards lässt ein individuelles menschliches Zueinander kaum zu. Außerhalb jedoch scheint es uns leichter zu sein, diese Rolle abzulegen. Und im Hinblick auf dieses 'Außerhalb' geht unsere Zeit in Tansania zu schnell vorbei."