Gottlieb Zimmermann, Sohn von Georg Elias Zimmermann und dessen Frau Dorothea, geb. Ortlieb, wird 1876 in Gerlingen geboren - im selben Jahr, in dem Johannes Zimmermann stirbt. Die beiden sind nicht direkt verwandt, haben aber gemeinsame Vorfahren und eine Gemeinsamkeit in der Biografie: Beide werden für die Goldküste bestimmt und beide arbeiten auf der Missionsstation Akropong. Ein Jahr nach seiner Konfirmation beginnt Gottlieb Zimmermann seine Lehre bei Schneidermeister Maisch, einem frommen Meister, der - wie auch seine Eltern - der Evangelischen Gemeinschaft angehört.
1896 beginnt er seine Ausbildung in Basel, die er 1903 abschliesst. Seine erste Station an der Goldküste wird von 1904 bis 1905 Akropong: "Musste ... eine Schule mit 100 Jungens übernehmen, was für den Neuling nicht so ganz leicht ist."
Von 1905 bis 1906 ist Gottlieb Zimmermann in Kumase. Von dort schreibt er: "Mampong, meine neue Station, ist zwei Tage nörlich von Kumase, und ich bin somit dann ganz von der übrigen zivilisierten Welt abgeschlossen. Zu Hause stellt man sich das gar nicht vor, was es heißt, so ganz allein unter einem heidnischen Volk zu leben, wo Monate vergehen können, bis man mal wieder ein weißes Gesicht sieht oder mal wieder den süßen Ton der eigenen Muttersprache hört ... Ja, wo ich nicht einmal ein Haus habe, ich muss mir, wenn ich heim komme, zuerst eines bauen."
Im Januar 1908 wird Gottlieb Zimmermann in Aburi/Ghana mit der Pfarrerstochter Mathilde Weigelin aus Lorch getraut. Vier Kinder werden ihnen geboren.Im ersten Weltkrieg wird Gottlieb Zimmermann von den Engländern in Kukaloe interniert und erst im September 1918 wieder entlassen. Die ganze Familie kehrt dann in die Heimat zurück und wohnt in Winnenden, wo Zimmermann sich in der "Inneren Mission" Württembergs betätigt.
Gottlieb Zimmermann kommt am 05. Oktober 1919 auf tragische Weise ums Leben: Beim Einfahren eines Zuges in den Bahnhof Winnenden stürzt er von der Plattform eines Wagens und gerät unter die Räder.
"Seiner Charakterlage lief es nicht zuwider, dass er in den ersten Jahren seines afrikanischen Aufenthaltes mehrere Male den Ort seiner Tätigkeit auf Anordnung der Missionsleitung wechselte. Im Gegenteil: Es entsprach dies ganz seiner temperamentvollen Art.
Dadurch verschaffte er sich aber einen guten Einblick in Land und Volk der Goldküste, wie der ganzen Missionsarbeit. Das befähigte ihn auch, durch anschauliche lebendige Darstellung in seinen Briefen, wie durch begeisternden Schwung der Rede, das Missionsinteresse der Heimatgemeinde wach zu halten."