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Höhn, Rudolf

Rudolf Höhn wird am 16. August 1874 in Gerlingen als Sohn des Schmiedmeisters Johann Rudolf Höhn geboren.

Schon während des Konfirmandenunterrichts bei Pfarrer Mörike befasst er sich mit dem Gedanken, einmal in die Mission zu gehen. Der Wunsch wird erneut ausgelöst, als er beruflich als Schmied mit den Steinbrechern im Krummbachtal zu tun hat, die ihn - nach eigenen Worten - in schlechte Gesellschaft geraten lassen, aus der ihn dann der Vorstand des Jünglingsvereins Gerlingen, Gottlieb Schweizer, heraus holt.

1893 meldet Rudolf Höhn sich ins Basler Missionshaus, im Dezember 1896 wird er als Industrie-Bruder oder Handwerksmissionar (heute "Technischer Missionar") nach Balghat an die Westküste Vorderindiens gesandt, wo er sich in die Arbeitsweise einer Ziegelei einarbeiten soll.

Rudolf Höhn über seine Entscheidung für die Mission: "... der Lebenslauf meines Oheims, des Missionars Jakob Heck, wirkte in meinem Herzen so, dass ich durch ein fleißiges Gebet bekräftigt, den festen Entschluss fasste, dem Herrn in der Mission zu dienen."

Rudolf Höhn entwickelt sich in Indien zum Ziegelei-Fachmann. Es fehlt in Indien an einer geeigneten Dachbedeckung: Es gab seit Urzeiten Töpfer und Ziegelmacher, aber deren Produkte hielten dem Monsunregen nicht stand. Die "Missions-Ziegel" dagegen waren - nachdem geeignete Brennöfen entwickelt worden waren - leichter und wasserundurchlässig. Mit der Zeit wurden sie bis nach Westafrika und Malaysia verkauft.

Briefe von Rudolf Höhn gibt es nicht, jedoch Briefe seiner Mitbrüder von seinen letzten Tagen. Da heißt es, dass er "seit Samstag unwohl gewesen sei, was die Brüder veranlasst, ihn zu bewegen, auf der Station zu bleiben". Nach wenigen Tagen stirbt er - am 21. Mai 1897, nur ein halbes Jahr nach seiner Ankunft in Indien.