Johannes-Rebmann-Stiftung Gerlingen

(Jo) — Bereits 2005 beschloss der Gerlinger Gemeinderat, die Arbeit des Museums mit der Missionarsstube "stärker zu vernetzen". Erste Ergebnisse gibt es bereits. Und in diesem Jahr wird die Zusammenarbeit noch stärker sichtbar: eine Veranstaltungsreihe mit Lesungen, Vorträgen, einem Basar und Workshops wurde auf den Weg gebracht.

Nicole Deisenberger, seit ziemlich genau einem Jahr Leiterin des Gerlinger Stadtmuseums, stellte das Programm unter dem Aspekt "Annäherung an das Thema Mission" vor. Die Missionarsstube im Rebmannhaus wird - über das Jahr hinaus - Schauplatz einer Reihe von Filmen, Vorträgen, Lesungen und weiteren Veranstaltungen sein. Dem Wunsch nach "mehr öffentlicher Zugänglichkeit" und "mehr Präsenz" werde somit Genüge getan, so Gerlingens Erster Beigeordneter im Rahmen der Veranstaltung in der Missionarsstube.

Nach der Auftaktveranstaltung der Reihe "Mission in der Literatur", einer Lesung aus dem Buch "Über den Strom" von Hermann Schulz, wird mit dem "Erzählcafe" fortgesetzt: die Dursts, die als "Missionarskinder" lange in China waren, werden am 4. März berichten. Am 11. März findet eine "Zimmermann-Matinee" statt. Imanuel Stutzmann berichtet aus dem Leben des Gerlinger Missionars Zimmermann und stellt den neuen Johannes-Zimmermann-Taler vor. Der wird in den Lehrwerkstätten der Firma Trumpf gefertigt - schließlich gehört die "Trumpf-Familie" Leibinger zu den Mäzenen der Rebmann-Stiftung. Es folgt ein "afrikanischer Basar" am Sonntag, 22. April, mit Frauen, die afrikanische Produkte verkaufen. Marcel Bauer, ein renommierter Autor und Forscher, stellt am 8. Mai "Die Pioniere Gottes - frühe Film- und Fotoaufnahmen der Herrnhuter Missionare und aus katholischen Klöstern" vor. Barbara Harnisch-Sewien wird aus dem Buch "Die Missionarin" am 6. Juni vortragen.

Ein Workshop für Kinder zum Thema "Alltag in Afrika" am 7. Juli und ein Trommelworkshop am 22. und 23. September folgen. Dr. Thorsten Altena referiert zum Thema "Fremd- und Selbstverständnis protestantischer Missionare" am 25. Oktober. Die Reihe klingt in diesem Jahr mit zwei Film- und Diskussionsabenden aus: am 10. November und 13. Dezember werden, jeweils in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Gerlingen, "The Mission" mit Robert De Niro und "Geschichte einer Nonne" mit Audrey Hepburn gezeigt. Übrigens: Die Eintrittsgelder kommen dem Erhalt des Rebmann-Hauses zugute.

Dafür wird in diesem Jahr keine der sonst durchgeführten "Groß- und Benefizveranstaltungen" zugunsten der Rebmann-Stiftung geboten. Schließlich findet ja in diesem Jahr erstmals eine Veranstaltungsreihe statt, die unmittelbar mit dem Stiftungszweck verbunden ist. Und weitere ergänzende Veranstaltungen können aus der Zusammenarbeit zwischen Stiftung, Museum, Archiv und weiteren Beteiligten ja noch folgen, so Wolfgang Steng.

Auch der neu gestaltete Internetauftritt der Rebmann-Stiftung, www.johannes-rebmann-stiftung.de, wurde präsentiert. Tobias Schölkopf, der die Geschäfte der Rebmann-Stiftung versieht, stellte die Inhalte vor. Sie sind auf Deutsch, auf Englisch und in der "Weltsprache" Esperanto abrufbar. Neben den darauf verzeichneten Lebensläufen der "klassischen" Missionare und den entsprechenden Verweisen bis zu den "Spuren der Missionare" sollen in einem weiteren Schritt auch die "lebenden" Missionare "erfasst" werden. Ein kleiner Film von der Eröffnung des Hauses und den Besuch des Königs Nene Sakite II aus seinem Kroboland im afrikanischen Ghana kann von der Seite abgerufen werden, und zahlreiche weitere Infos sind abrufbar - die Überarbeitung hat sich gelohnt und ist jetzt eine Werbung für die Stiftung und die Stadt geworden.

Unabhängig von der Nutzung der Missionarsstube als Trauzimmer oder für das Veranstaltungsprogramm können die Räume aber auch weiterhin für kleine Feiern oder Veranstaltungen gemietet werden - Ansprechpartner ist in diesem Fall die Evangelische Petruskirchengemeinde Gerlingen, Telefon (07156) 9201-0.

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